Zahnarztpraxis Dr. Milad Zavareh & Dr. Römer

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Was sind Implantate?

Implantate sind künstliche Zahnwurzeln aus reinem bzw. hochreinem Titan, das wie körpereigenes Gewebe angenommen wird. Allergische Reaktionen sind nicht bekannt. Seit über 40 Jahren liegen fundierte, weltweite Erkenntnisse und Erfahrungen mit Titanimplantaten in der Zahnheilkunde vor.

Titan gilt heute als Standard in der Implantologie. Innovative Hochleistungsmaterialien gelten als zukunftsweisend, so zeichnet sich zum Beispiel Roxolid®, das sich aus Titan und Zirkonium zusammensetzt, durch eine deutlich höhere Festigkeit aus. Für immunologisch vorbelastete Patienten stehen mittlerweile Keramik Implantate aus hochleistungsfähigem Zirkondioxid (Y-TZP) zur Verfügung.

Implantate haben in den meisten Fällen die Form einer Schraube, seltener die eines Zylinders (siehe auch: Implantatform). Länge und Durchmesser eines Implantates variieren je nach geplantem Einsatz und der klinischen Situation des Patienten.

Implantate werden meist ambulant, unter lokaler Betäubung oder Sedierung (Dämmerschlaf) in den Ober- oder Unterkiefer gesetzt. Auf Wunsch kann der Eingriff auch unter Vollnarkose erfolgen. Während der Einheilzeit verwächst das Knochengewebe fest mit dem Implantat. Anschließend werden auf dieser stabilen Basis Kronen, Brücken oder Prothesen befestigt werden.

Der mit dem Implantat verbundene Zahnaufbau (Zahnkrone oder Brücke) besteht in der Regel aus einem Metallgerüst, auf das der Zahntechniker die neuen Zähne aufbaut. Alternativ können auch metallfreie, vollkeramische Aufbauten angefertigt werden.

Implantatgetragene Prothesen, Zahnreihen oder Einzelzähne sitzen fest. Die Nachteile der klassischen Prothese (schlechter Sitz) oder der Befestigung des Zahnersatzes mit Halteklammern (langfristige Schädigung der Restbezahnung) bleiben Patienten erspart.

Warum wird implantiert?

Zahnimplantate sind in der Regel die beste Lösung, wenn es darum geht einen ästhetisch und funktionell hochwertigen Zahnersatz zu erzielen. Die klassischen Behandlungsmethoden sind häufig mit unangenehmen Nachteilen verbunden. So kann z. B. mit konventionellen, schleimhautgetragenen Prothesen die Kaufunktion oft nur eingeschränkt wiederhergestellt werden. Oft bilden sich nach längerem Tragen Druckstellen, die beim Kauen Schmerzen verursachen können. Bei Zahnverlust bildet sich Knochen bei fehlender Belastung (wie ein Muskel) zurück. Zahnimplantate belasten den Knochen natürlich, geben Prothesen wieder halt und beugen schmerzhaften Druckstelle vor. Patienten erhalten wieder ein sicheres Gefühl beim Sprechen, Essen oder Lachen.

Implantate ersetzen die fehlenden Zähne und sorgen für eine Belastung des Knochens. Sie übertragen die Kaukräfte auf den umgebenden Knochen und regen damit dessen natürlichen Stoffwechsel an. Der gefürchtete Knochenschwund (Atrophie) mangels Belastung wird so verhindert.

Wann soll implantiert werden?

Man unterscheidet in der Implantologie die Sofort-, die Frühimplantation / verspätete Sofort- und die Spätimplantation. Die einzelnen Verfahren werden in der Regel von der Knochenmorphologie am Implantationsort bestimmt. Die Entwicklung geht in Richtung Sofort- beziehungsweise verspätete Sofortimplantation, da man sich von ihr einen Strukturerhalt von Knochen und Weichgewebe verspricht.

Die so genannte Sofortimplantation erfolgt direkt nach dem Zahnverlust bzw. direkt nach der Extraktion in derselben Sitzung unter derselben Lokalbetäubung. Voraussetzung ist ein entzündungsfreies, leeres Zahnfach (Alveole).

Die Frühimplantation kann 4 bis 8 Wochen nach der Zahnextraktion erfolgen. Der Zeitpunkt hängt von der Heilung des Weichgewebes ab. Eine verspätete (verzögerte) Sofortimplantation nach vollständiger Abheilung des Weichgewebes kann 3 bis 4 Monate nach der Extraktion erfolgen.

Eine Spätimplantation erfolgt im vollständig abgeheilten Knochen ca. sechs Monaten nach Extraktion.

Für ein wirklich zufrieden stellendes Ergebnis ist ein ausreichendes Knochen- und Weichgewebsangebot Voraussetzung. Das Fehlen eines oder mehrere Zähne führt zu Gewebeverlust. Um diesem Gewebeverlust entgegen zu wirken, sollte eine Lücke möglichst früh geschlossen werden. Die Knochenwunde, die nach Ziehen bzw. Verlust eines Zahnes entsteht, kann bei einer Sofortimplantation mit dem Implantat und Knochen bzw. Knochenersatzmaterial gefüllt. Ziel ist, den Abbau der Knochenwände weitestgehend zu verhindern. Im Idealfall kann das Weichgewebe mit Hilfe eines sofortigen Provisorium in seiner Struktur erhalten bleiben und entsprechend ausgeformt werden.

Sind Implantate sicher?

Von Beginn an wurde der Einsatz von Implantaten in vielen wissenschaftlichen Studien untersucht. Es liegen Langzeitstudien vor, die Implantatanwendungen bis zu 15 Jahren mit einer hohen Erfolgsrate beobachten. Das Alter eines Menschen zum Zeitpunkt der Implantatplatzierung spielt mit Blick auf den Erfolg einer Implantatbehandlung eine untergeordnete Rolle. Wichtige Kriterien für eine positive Prognose sind Knochenqualität und Angebot. Nach klinischen Studien beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Implantat nach zehn Jahren noch voll funktionstüchtig ist, über 90 Prozent.

Klinische Langzeitdaten über Zahnimplantate sind für den Nachweis der Vorhersagbarkeit und erfolgreichen Anwendung eines Implantatsystems besonders wichtig. Seit Jahrzenten wird  in verschiedenen Studien in Klinik und Praxis der Langzeiterfolg von Implantaten für unterschiedliche klinische Situationen untersucht.

Für ein Implantatsystem sind klinische Langzeitdaten von entscheidender Bedeutung, da Patienten und Zahnmediziner erwarten, dass ihre Implantate möglichst lange halten. Langzeituntersuchungen tragen zum Nachweis des Langzeiterfolgs von Implantaten bei und geben Zahnmedizinern bei der Auswahl und dem Einsatz eines bestimmten Implantatsystems mehr Sicherheit.

Überlebensraten von Implantaten in der zahnärztlichen Praxis

Die meisten Implantatstudien bewerten Implantate unter sehr kontrollierten Bedingungen in klinischen Studien, die häufig an großen Universitäten und Kliniken durchgeführt werden. Die Ergebnisse können jedoch anders ausfallen, wenn die Implantate in der zahnärztlichen Praxis bei anderen klinischen Situationen eingesetzt werden.

Die Überlebensraten von ausgesuchten Präzisionsimplantaten in Situationen der Zahnarztpraxis haben sich als ebenso gut erwiesen wie unter strenger kontrollierten Bedingungen. Studien belegen Zahnimplantate auch bei schlechter Knochenqualität einen hervorragenden Langzeiterfolg. Auch in schwierigeren klinischen Situationen wie schmalen Kieferkämmen oder bei augmentiertem Oberkiefer werden gute Überlebensraten nachgewiesen

Sieht oder spürt man Implantate?

Sind die Implantate gesetzt und die Zahnreihe durch Krone, Brücke oder Prothese geschlossen worden, braucht der Patient sich seines Lächelns nicht mehr zu schämen. Kräftig zubeißen, herzhaft lachen und unbeschwert reden ist mit den implantatgetragenen, neuen Zähnen wieder möglich. Sie fühlen sich nicht nur an wie die eigenen Zähne, sondern funktionieren und sehen auch so aus wie natürliche.

Welche Vorteile bieten Implantate?

Unter ästhetischen Gesichtspunkten bieten implantatgetragene Zähne die anspruchsvollste Lösung: sie fügen sich harmonisch in die Restbezahnung ein und fühlen sich nicht nur an wie die eigenen, sondern sehen auch so aus wie die eigenen Zähne. Im Vergleich zur klassischen Brücke, müssen Nachbarzähne nicht beschliffen werden, um die neuen Zähne zu tragen und eine Lücke zu schließen. Gesunde Zahnsubstanz bleibt erhalten.

Ein aus zahnmedizinischer Sicht wichtiger Vorteil: Implantate bieten Schutz vor Knochenverlust. Wie natürliche Zahnwurzeln leiten Implantate die beim Kauen entstehenden Kräfte gleichmäßig in den Kieferknochen. Dieser wird - ähnlich wie bei natürlichen Zähnen - belastet und bleibt vital. Durch die natürliche Belastung des Knochens behält das Gesicht sein Profil und seine natürlichen Mimik. Der sichere Halt der "Dritten" ist ein weiterer Vorteil der Implantologie. Auf Implantaten lassen sich Prothesen fest verankern. Sie ersparen Patienten die Nachteile des konventionellen Zahnersatzes, wie z. B. schmerzhafte Druckstellen. Patienten, die eine totale, schleimhautgetragene Prothese behindert, bietet implantatgetragener Zahnersatz mehr Komfort. Zudem bleibt der Gaumen frei von Prothesenmaterial. Dies hat positive Auswirkungen auf die Aussprache. Außerdem erhält der Patient wieder sein natürliches Geschmacksgefühl zurück. Ein guter Rotwein schmeckt wieder nach Rotwein und das Filet nach Filet.

Selbstsicherheit und erhöhte Lebensqualität im Berufs- und Privatleben. Implantatgetragene Zähne sollen stabil sitzen und ein sicheres Gefühl vermitteln: Frei sprechen und alles essen und genießen können.

Die Investition in implantatgetragenen Zahnersatz kann abschrecken. Bei guter Pflege können Implantate lange halten. Rechnet man die anfänglichen Kosten über die Lebensdauer der Implantatversorgung, kann man feststellen, dass die Kosten für den Gewinn an Lebensqualität und Sicherheit pro Tag nicht hoch sind. Wie Implantate im Einzelfall einem Patienten helfen, kann nur nach eingehender Beratung und Diagnostik durch einen Zahnarzt oder ein zahntechnisches Meisterlabor festgelegt werden.

Welche Risiken bestehen?

Medizinische bzw. operative Eingriffe sind mit Risiken verbunden. Trotz ausgereifter Implantatdesigns, langer Erfahrung und neuer Operationstechniken können wie bei jeder medizinischen Therapie auch in der Implantologie Komplikationen auftreten. Vor dem Eingriff informiert Ihr Arzt Sie ausführlich über die möglichen Risiken der Behandlung.

Welche Risiken bestehen?
Medizinische bzw. operative Eingriffe sind mit Risiken verbunden. Trotz ausgereifter Implantatdesigns, langer Erfahrung und neuer, weniger invasiven Implantationsmethoden und computerunterstützten Operationstechniken können wie bei jeder medizinischen Therapie auch in der Implantologie Komplikationen auftreten. Vor dem Eingriff informiert Ihr Arzt Sie ausführlich über die möglichen Risiken der Behandlung.

An dieser Stelle sind nur einige Risiken beispielhaft genannt:

 

Intraoperative Komplikationen

Allgemeine Unverträglichkeitsreaktionen auf das Anästhetikum

Verletzungen wichtiger anatomischer Strukturen

Schädigung von Nerven, insbesondere in der Unterkiefer-Region der Nervus Mandibularis. (Implantatdiagnostik und die intraoperative Abbildung des Nervs sorgen dafür, dass der Nerv nicht verletzt wird.)

Postoperative Komplikationen Verletzungen von Blutgefäßen können zu Blutergüssen, Schwellungen und Nachblutungen führen.

Gravierende Grunderkrankungen und die Einnahme von Medikamenten können das Risiko eines Implantatverlustes deutlich erhöhen. Wie hoch das Risiko eines Misserfolges sein kann, wird von der Schwere einer Erkrankung und der Dosierung eines Medikamentes beeinflusst.


Spätkomplikationen

Spätkomplikationen bei Implantaten sind selten. Sie sind oft auf chronische Infekte oder mangelnde Mundhygiene zurückzuführen. Die so genannte Implantatmukositis oder die Periimplantitis (Entzündung und Rückgang der Schleimhaut und des Knochens im Bereich eines oder mehrerer Implantate) sind biologische Komplikationen mit infektiöser Ursache. Die Periimplantitis greift den an das Implantat angrenzenden Knochen an. Es kommt zu einem infektionsbedingten, periimplantären Knochenverlust. Bleibt eine Periimplantitis unbehandelt, gehen Implantate verloren. Reaktionen auf das Implantatmaterial Titan sind nicht bekannt.